Die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Senkung der Energiekosten, die Reduzierung des CO2-Ausstoßes und die Unabhängigkeit von herkömmlichen Energiequellen. Die Dauer der Installation variiert je nach Größe der Anlage, den Gegebenheiten vor Ort und der Anzahl der Monteure. Grundsätzlich können Sie allerdings von etwa vier bis sechs Installationstagen ausgehen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die einzelnen Schritte zur Installation einer Eigenheim-Photovoltaikanlage.
1. Standortbewertung
Bevor die eigentliche Installation beginnen kann, muss zunächst ein geeigneter Standort für Ihre Photovoltaikanlage bestimmt werden. Hierbei wird überprüft, ob Ihr Dach genügend Fläche bietet, um die Solarmodule zu installieren, nach welcher Himmelsrichtung das Dach ausgerichtet ist, und ob Hindernisse wie Gauben oder Bäume Schatten werfen und damit den Lichteinfall beeinträchtigen. Diese Bewertung erfolgt in der Regel durch einen Photovoltaik-Installateur.
2. Bedarfsanalyse und Planung Ihrer Photovoltaikanlage
Eine gründliche Planung Ihrer Solaranlage ist entscheidend. Diese Planung sollte von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Dabei wird die benötigte Leistung der Anlage anhand Ihres durchschnittlichen Stromverbrauchs, der zur Verfügung stehenden Dachfläche und der Ausrichtung bestimmt. Der Fachbetrieb unterstützt Sie bei der Dimensionierung der Anlage und der Auswahl der geeigneten Solarmodule. Nachdem Sie das für Sie passende Angebot unterschrieben haben, kommt es in der Regel zu einer Wartezeit von einigen Wochen. In diesem Zeitraum wird das benötigte Material bestellt und die Anlage beim Netzbetreiber angemeldet. Außerdem unterstützt Sie der Fachbetrieb in der Regel auch bei der Beantragung staatlicher Förderprogramme und Finanzierungsoptionen, die die Kosten Installation minimieren können.
3. Vorbereitung der Installation
Das Installationsteam bringt die einzelnen Bestandteile der Photovoltaikanlage an den Arbeitstagen mit. Dazu gehören beispielsweise die Solarmodule, die Unterkonstruktion, Solarkabel, Wechselrichter und gegebenenfalls der Batteriespeicher oder eine Wallbox.
Außerdem prüfen die Monteure vor Ort noch einmal genau, wie und wo die einzelnen Komponenten tatsächlich installiert werden. Hierbei wird unter anderem geklärt, wo genau die Dachhaken eingesetzt werden, wo der Wechselrichter angebracht wird und wie die Kabel vom Dach aus verlegt werden. In diesem Schritt können Anpassungen an der ursprünglichen Planung der Photovoltaikanlage vorgenommen werden.
4. Montage der Unterkonstruktion
Sobald das Material geliefert wurde und der genaue Installationsplan steht, erfolgt die DC-Montage. Hierbei werden die Unterkonstruktion und die Solarmodule auf dem Dach ihres Hauses angebracht. Im ersten Schritt erfolgt die Installation der Unterkonstruktion. Diese besteht im Wesentlichen aus höhenverstellbaren Dachhaken, Befestigungsschrauben und Aluminium-Schienen. Der Aufbau der Unterkonstruktion unterscheidet sich je nach Dachbelag, verwendeter Modulart, Anzahl der Modulreihen, Neigung und Ausrichtung des Daches.
Zunächst werden einige Dachziegel entfernt, um die Dachhaken an den Dachbalken zu befestigen. Die entfernten Dachziegel werden im Anschluss so bearbeitet, dass sie nicht auf dem Dachhaken aufliegen, die Abdichtung aber dennoch gewährleistet ist. Danach werden die Schienen angebracht und ausgerichtet.
Ist die Unterkonstruktion installiert, verlegen die Installateure die Gleichstromkabel. Bei Einfamilienhäusern werden die Module typischerweise in Reihe geschaltet und damit in Stränge aufgeteilt, die sogenannten Strings. Diese bestehen jeweils aus eine Plus- und einem Minuskabel, die an eine Reihe von Modulen angeschlossen sind. Diese Kabel werden dann mithilfe von Kabelbindern an der Unterkonstruktion befestigt und an das Solarkabel angeschlossen.
5. Installation der Photovoltaikmodule
Die Solarmodule werden nun auf Ihrem Dach installiert. Dabei bringen die Monteure die Solarmodule zunächst aufs Dach. Dies geschieht je nach Art des Hauses und Anzahl der Module entweder von Hand mithilfe einer Leiter, über ein Gerüst oder mit einer Hebebühne. Auf dem Dach wird das Modul dann mithilfe von Steckkontakten mit dem vorangeschalteten und dem nachfolgenden Modul verbunden und anschließend an der Unterkonstruktion befestigt. Hierbei ist es wichtig, die Module sorgfältig auszurichten, um am Ende ein einheitliches Bild zu erhalten. Wenn alle Module auf ihrem Dach installiert wurden, messen die Monteure die Anlage, um sicherzustellen, dass alle Module richtig angeschlossen sind.
6. Elektrische Verkabelung und Anschluss
Nach der Montage der Solarmodule erfolgt die elektrische Verkabelung. Hierzu dient das vom Dach in den Anschlussraum verlegte Solarkabel. Dieses Solarkabel wird an den Wechselrichter angeschlossen, der den auf dem Dach erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dieser Wechselstrom kann dann in das Stromnetz eingespeist oder vor Ort genutzt werden. Hierbei sorgt der Installateur für eine sichere Verkabelung und den Anschluss an das Stromnetz gemäß den örtlichen Vorschriften.
Der umgewandelte Strom muss dann zum Zähler geleitet werden. Dazu wird ein AC-Kabel an den Wechselrichter angeschlossen und bis zum Zählerschrank verlegt und dort angeschlossen. Sollten Sie sich für einen Stromspeicher und/oder eine Wallbox entschieden haben, werden diese beiden Komponenten ebenfalls in diesem Arbeitsschritt installiert.
7. Überprüfung und Inbetriebnahme
Damit ist die Installation der Photovoltaikanlage abgeschlossen. Die Installateure werden Ihre Anlage nun für kurze Zeit anschalten, um einen Probebetrieb durchzuführen. Dabei wird alles noch einmal überprüft und gemessen. Nach diesem kurzen Probebetrieb wird die Anlage allerdings wieder vom Netz genommen, damit sich Ihr Stromzähler nicht rückwärts dreht.
Sobald alles ordnungsgemäß funktioniert, meldet der Fachbetrieb die fertiggestellte Installation an Ihren Netzbetreiber. Der Netzbetreiber wird dann einen Termin für die Zählersetzung mit Ihnen vereinbaren. Zu diesem Termin kommt ein Mitarbeiter des Netzbetreibers zu Ihnen nach Hause, nimmt die technische Anlage ab und tauscht Ihren Stromzähler aus. Manchmal können zwischen der Fertigstellung der Installation und dem Zählertausch einige Wochen vergehen.
In der Zwischenzeit wird Ihre Photovoltaikanlagen in das Marktstammdatenregister eingetragen. Dies übernimmt in der Regel Ihr Fachbetrieb. Außerdem wird ein Abnahmeprotokoll erstellt und Sie erhalten in der Regel eine Anlagendokumentation.
8. Überwachung der Anlage
Sie sollten die Leistung Ihrer Photovoltaikanlage regelmäßig überprüfen, um mögliche Probleme zu erkennen. Die meisten Photovoltaikanlagen für Eigenheime verfügen über Überwachungssysteme, die Ihnen dabei helfen, die Leistung zu überwachen und potenzielle Störungen frühzeitig zu erkennen. Diese können Sie in der Regel mithilfe einer App auf ihrem Handy oder einer Online-Plattform über ihren Computer erreichen.