ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ – eine oft vergessene VERPFLICHTUNG

Schützen Sie Ihr Zuhause, Ihre Geräte und wich­tige Daten vor Schäden durch Überspannung.

Gut geschützt durch den Sommer

Immer längere Hitzeperioden im Sommer sorgen für eine zu­neh­mende Anzahl von Wärme­gewittern. Die Gefahr von Blitz­ein­schlägen und Über­spannungen steigt. Nur wenn Über­span­nungen im Rahmen eines Blitz­schutz­kon­zeptes stufen­weise redu­ziert werden, ist wirkungs­voller Schutz gewähr­leistet.

Gefährdung von Personen
Überspannungen schädigen elektronische Bauteile und können die Isolation von Kabeln und Leitungen zerstören. Im Extremfall kann dann ein Kurzschluss auftreten, bei dem durch Funkenbildung Brände ausgelöst und Personen gefährdet werden. Deshalb wird in den Installationsnormen DIN VDE 0100–100 und 0100–443 verbindlich ein Schutz gegen Überspannungen gefordert, die durch Blitzentladungen bei Gewittern sowie durch Schalthandlungen erzeugt werden. Leitungsgebundene Überspannungen treten hierbei sehr häufig auf.

Was ist der Unterschied zwischen Blitzschutz und Überspannungsschutz?

Der Überspannungsschutz ist ein wichtiger Teil einer Blitz­schutz­anlage, jedoch auch unab­hängig von einer solchen ein wich­tiges eigen­stän­diges System. Seit dem Jahr 2016 ist er bei Neu­bauten per Gesetz ver­pflichtend und in 2019 wurde die Pflicht bei Änderungen an der elektrischen Anlage (z.B. Installation von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder E-Mobilität) erweitert. Eine Schutz­anlage gegen Blitz­ein­schläge hin­gegen ist zwar emp­fehlens­wert, jedoch nicht per Gesetz vor­geschrieben.

Eine Blitz­schutzanlage schützt Gebäude und die sich darin befin­denden Personen vor direkten Blitz­ein­schlägen, indem sie einen Blitz ohne Schäden in Richtung Erde weiter­leitet. Sie ver­hin­dert damit Brände und elek­trische Schläge. Der Über­spannungs­schutz sorgt für einen Schutz von Kabel­installa­tionen und den daran an­geschlossenen Geräten.

Was sind Überspannungen?

Überspannungen sind hohe elek­trische Span­nungen, die nur für einen Sekunden­bruch­teil auftreten. Jede Erhöhung der Span­nung inner­halb eines Strom­kreises, die die obere Toleranz­grenze des Strom­kreises über­schreitet, wird als Über­spannung bezeich­net.
Kritische Überspannungen treten nicht nur dann auf, wenn ein Blitz direkt ein­schlägt: Schon ein Ein­schlag in der Nähe einer Energie- oder Signal­leitung kann dazu füh­ren, dass alle elek­tro­nischen Gerä­te in Ihrem Haus beschä­digt werden.

  • Blitzeinschläge (direkt oder indirekt in naheliegender Umgebung)
  • elektrostatische Entladungen
  • ungewollte Wechselwirkung nahegelegener Kabel

Typische Ursachen für Überspannungen

  • Blitzeinschläge (direkt oder indirekt in naheliegender Umgebung)
  • elektrostatische Entladungen
  • ungewollte Wechselwirkung nahegelegener Kabel

Überspannungs­schutz – Innerer Blitzschutz

Der Überspannungsschutz ist der innere Blitz­schutz, der sämt­liche Maß­nahmen gegen alle Arten von Über­span­nungen betrifft. Zum Schutz für alle End­geräte und elek­trischen Anlagen werden so genannte SPD (Surge Protective Devices) ein­gesetzt, die in ver­schiedene Kate­gorien ein­geteilt sind, die in der Norm EN 61643-11 fest­gelegt sind.

Folgende SPD-Kategorien sind in der Norm EN 61643-11 festgelegt:

  • Kategorie SPD Typ 1 (Grobschutz)
  • Kategorie SPD Typ 2 (Mittelschutz)
  • Kategorie SPD Typ 3 (Feinschutz)

Ein Überspannungsschutz für informations­tech­nische Systeme muss beson­dere Para­meter ein­beziehen, da diese sich in maxi­maler Betriebs­spannung, Signalfrequenz, maxi­maler Leitungs­wider­stand, Span­nungs­festig­keit etc. unter­scheiden. Gut um­gesetzte Ableiter für Über­span­nungen im Bereich der Infor­mations­tech­nik schützen moderne Anlagen bzw. Ein­richtungen vor Blitz­einschlägen jeg­licher Art (direkt und indirekt) sowie auch vor tran­sienten Über­spannungen.