Über Solaranlagen kursieren immer noch teils merkwürdige Vorurteile und Gerüchte. Wie bei allen komplexen Themen ist es für den Laien nicht immer leicht, Facts von Fakes zu trennen. Die zehn größten Photovoltaik Irrtümer zur nachhaltigen Sonnenenergie bzw. Photovoltaik haben wir für Sie aufgedeckt und ins richtige Licht gerückt.
1. Eine Photovoltaikanlage lohnt sich nicht
Photovoltaikanlagen erzeugen elektrischen Strom aus kostenloser, regenerativer Sonnenenergie – jeden Tag, das ganze Jahr 24/7 und das immer effizienter. Glas-Glas-Module der neuesten Generation bringen die Sonnenstrahlenernte auf das nächste Level. Dieser Strom kann im Haus sofort verbraucht werden, um so möglichst wenig teure Energie vom Netzanbieter zu beziehen. Bei höchstwahrscheinlich jährlich steigenden Strompreisen lassen sich so große Beträge einsparen, dass sich die meisten Anlagen selbst finanzieren und bereits nach wenigen Jahren sogar Gewinne einfahren. In unseren Energiekonzepten erhalten Sie eine Wirtschaftlichkeitsrechnung passend zu Ihrem Bedarf – einfach kostenfrei anfragen!
2. Für die Herstellung einer Photovoltaikanlage wird mehr Energie benötigt, als sie später erzeugt
Dieses Gerücht hielt sich lange hartnäckig. Wissenschaftliche Studien kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Solaranlagen produzieren ein Vielfaches der Energie, die für ihre Herstellung benötigt wurde. Auch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat dazu eine Studie veröffentlicht, in der sich die Amortisationszeit von Photovoltaikanlagen auf nur ca. 2 Jahre (Tendenz fallend) beläuft. Das heißt, dass nach dieser Zeit die vorher benötigte Energie wieder produziert wurde und ab diesem Zeitpunkt eine positive (CO2-freie) Energiebilanz erwirtschaftet wird.
3. Die Sonneneinstrahlung in Deutschland reicht nicht aus
Selbst in Hamburg werden jährlich um die 1.487 Sonnenstunden verzeichnet, was völlig ausreichend ist, damit sich ein PV-Anlagenbetrieb lohnt. Doch direkte Sonneneinstrahlung ist bei modernen Glas-Glas-Modulen gar nicht mehr notwendig, um Strom zu erzeugen. Durch einen höheren Wirkungsgrad sind moderne Photovoltaikmodule effektiver und schaffen es auch ohne direkte Sonneneinstrahlung, ein sinnvolles Leistungspotenzial auszuschöpfen. Die Module fangen schon bei schwachem Tageslicht oder diffusen Lichtverhältnissen an, Erträge zu produzieren. Das heißt auch in Deutschland, wo nicht über die gesamten zwölf Monate optimale Sonnen- und Lichtverhältnisse herrschen, ist es möglich, dass die Solaranlage das ganze Jahr einen konstanten Ertrag liefert. Voraussetzung dafür ist die Auswahl qualitativ hochwertiger Module der neuesten Generation.
4. Photovoltaik zahlt sich erst nach vielen Jahren aus
Eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher, die komplett aus Eigenmitteln finanziert wird, hat eine durchschnittliche Amortisationszeit von ca. 8–12 Jahren. Das heißt bis dahin haben sich die Investitionskosten durch die Anlage refinanziert und ab diesem Zeitpunkt erwirtschaftet die Anlage Gewinne. Mit einer gut geplanten Photovoltaikanlage inkl. Speicher kann eine Rendite von 8-10% erreicht werden. Dies gilt um so mehr, seit im Jahr 2023 die Umsatzsteuer weggefallen ist und es so noch einfacher wurde, in die eigene PV-Anlage zu investieren. Auch die Komponenten haben sich durch Skaleneffekte in der Produktion verbilligt – unter dem Strich war die Anschaffung einer Solaranlage noch nie so rentabel.
5. Die Installation einer Photovoltaikanlage sehr aufwändig und dauert lange
Zum eigenen Stromerzeuger zu werden geht sehr viel schneller als man denkt. Die Installation und Inbetriebnahme der Anlage übernimmt der Fachbetrieb in der Nähe, der für die Dachmontage (je nach Größe) maximal ein bis zwei Tage benötigt. Dazu kommt die Elektromontage (Wechselrichter, Batteriespeicher, Zähleranschluss, etc.), die meistens auch in maximal zwei Tagen (inkl. Wallbox) erledigt ist.
6. Die Anschaffung von Photovoltaikanlagen wird kaum noch gefördert
Seit 1.1.2023 und der erneuten Novellierung des EEG wurden vom Gesetzgeber die Rahmenbedingungen signifikant verbessert. Es gab eine Zeit, in der Solaranlagen von der Politik keine Unterstützung mehr bekamen. Damals wurden die Förderungen weitgehend zurückgefahren und in Verbindung mit den relativ niedrigen Strompreisen verlor die eigene PV-Anlage praktisch ihre ganze Attraktivität. Dieser Umstand hat sich mit dem Vorantreiben der Energiewende völlig verändert und praktisch ins Gegenteil verkehrt.
7. Photovoltaikanlagen sind sehr teuer
In den letzten Jahren sind die Kosten für Photovoltaikanlagen durch steigende Nachfrage und abnehmende Produktionskosten zunehmend gesunken. Wir wagen es an dieser Stelle nicht mehr, Zahlen zu nennen. Zu dynamisch entwickeln sich die Märkte, zu groß sind die technologischen Fortschritte. Wichtig für Sie als Verbraucher ist nur die Nachricht: teuer war gestern – die Renditen beim Kauf einer PV-Anlage sind mehr als rentabel und ein Ende der Preisspirale zugunsten der Kunden ist momentan (Stand Dezember 2023) nicht absehbar.
8. Photovoltaik eignet sich nur für nach Süden geneigte Dächer oder Fassaden
Eine Solaranlage kann sich sowohl für Dächer mit Südausrichtung, als auch Ost-/Westausrichtung oder Flachdächer eignen. Mit der richtigen Planung können Schwächen in Lage und Ausrichtung beispielsweise durch zusätzliche Module, Panels mit höherem Wirkungsgrad oder einem Leistungsoptimierer ausgeglichen werden. Auch die Installation auf einem Flachdach ist inzwischen problemlos möglich. Hier werden die Solarmodule mit Hilfe eines Montagesystems so aufgeständert, dass sie die optimale Ausrichtung erhalten. Dabei ist nur auf einen ausreichend großen Abstand der Module zu achten, um eventuelle Verschattungen zu vermeiden. Für Gründächer gibt es ebenfalls Lösungen, ohne die Dachbegrünung entfernen zu müssen. An Fassaden werden die Module parallel zur Wand entweder integriert oder davor gesetzt. Wird eine Fassade noch gedämmt, ist darauf zu achten, dass die Montagepunkte für eine Photovoltaikanlage bereits im Vorfeld auf die tragende Wand befestigt wird.
9. Solarmodule kann man nicht recyceln
Das recyceln von Solarmodulen kommt gerade erst so richtig in Schwung. Das ist bedingt durch die lange Lebensdauer, denn erst jetzt, nach vielen Jahren der Stromproduktion, werden alte Module in großer Stückzahl abgebaut bzw. ersetzt. Dadurch lohnt sind langsam das Aufbauen von Recycling-Kapazitäten in Industriegröße. Besonders die hochwertigen Inhaltsstoffe wie z. B. Silizium und Silber können mit hohen Recycling-Quoten aufwarten.
10. Solarenergie gibt es vor allem im Sommer und bei klarem Himmel
Solarmodule erzeugen auch dann Strom, wenn der Himmel bewölkt ist. Moderne Module haben einen so hohen Wirkungsgrad, dass auch bei diffusem Lichteinfall ein großes Leistungspotenzial erreicht werden kann. Deshalb wird mit einer Photovoltaikanlage nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über ein relativ konstanter Stromertrag erzielt. Ein Solarmodul der neuesten Generation arbeitet am effektivsten in einem bestimmten Temperaturbereich. Der Wirkungsgrad bei voller Sonneneinstrahlung im Hochsommer ist dabei niedriger, als beispielsweise im Mai. So ein Panel kann im August schon mal um die 100 Grad heiß werden, was sich in einem niedrigeren Wirkungsgrad bemerkbar macht. Mit jeder neuen Modulgeneration fällt die Schwankung im Wirkungsgrad und die mit der Alterung verbundene Leistungsabnahme immer geringer aus.
Noch mehr Fakten zur Photovoltaik, um Irrtümer und Gerüchte aus dem Weg zu räumen, finden Sie in unseren anderen Beiträgen und auf unserer Ratgeber Seite.